Humboldt-Universität zu Berlin - Geschichte Israels in der altorientalischen Welt

DFG-Projekt "Elephantine im Kontext"

Die Nilinsel Elephantine hat eine Siedlungsgeschichte, die vom Alten Reich bis in islamische Zeit reicht (ca. 4. Jt. v. -13. Jh. n. u. Z.). Die Insel erlangte seit einer Grabungskampagne von Otto Rubensohn 1906-1908 die Aufmerksamkeit der Bibelwissenschaft, da die Funde auf die Präsenz einer judäischen Militärgarnison und einen Jahu-Kult mitsamt Tempel auf Elephantine während der Perserzeit hindeuteten. Ausgehend von diesen Funden wurde Elephantine in den letzten 100 Jahren meist vor der Folie des „Judentums“ der Hebräischen Bibel betrachtet.  

Das von der DFG im Zeitraum 2014-2019 geförderte Projekt „Elephantine im Kontext“ wird mit zwei Teilprojekten von Bernd U. Schipper (Berlin) und Reinhard G. Kratz (Göttingen), einem Unterprojekt von Bob Becking (Utrecht) sowie in Kooperation mit dem Elephantine-Forschungsprojekt unter Leitung von Verena Lepper (Papyrussammlung, Staatliche Museen zu Berlin) durchgeführt. Ziel ist, die „biblische“ Perspektive auf Elephantine aufzubrechen. Die Insel Elephantine (zusammen mit auf dem Festland liegenden Stadt Syene), soll als multiethnischer Standort des perserzeitlichen Ägypten in den Blick genommen werden, an dem neben Ägyptern u.a. auch Aramäer, Judäer und persische Offizielle lebten. Im Einzelnen sollen unter dieser Perspektive die administrativen aramäischen Texte aus Elephantine, aramäische und ägyptische literarische Texte sowie die Gruppe der Judäer in den Blick genommen werden.

 

MitarbeiterInnen:

 

Publikationen:

Politische Loyalität und religiöse Legitimierung. Überlegungen zur Textpragmatik der aramäischen Achiqarkomposition, WdO 48 (2018), 128-150.

 

Die aramäische Achikarkomposition im Kontext des perserzeitlichen Elephantine, Diss., Humboldt-Universität zu Berlin.



 

Link zum Teilprojekt in Göttingen (Untersuchung der administrativen aramäischen Texte aus Elephantine) ►►►