Humboldt-Universität zu Berlin - Geschichte Israels in der altorientalischen Welt

Geschichte Israels in der altorientalischen Welt

Die Verbindung von religionshistorischen und literaturgeschichtlichen Fragestellungen zum Alten Testament hat an der Berliner Theologischen Fakultät eine lange Tradition. Bereits Wilhelm Leberecht de Wette, der im Jahr 1810 von Friedrich Schleiermacher an die neu gegründeten Berliner Universität geholt wurde, arbeitete zu beiden Feldern. Er legte mit seinem „Lehrbuch der Hebräisch-jüdischen Archäologie“ (1814) und mit seiner „Einleitung in das Alte Testament“ (1817) den Grundstein für ein Forschungsprofil, das alle Nachfolger auf seinem Lehrstuhl prägen sollte.

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Ernst W. Hengstenberg (Professor für Altes Testament von 1826 bis 1869) war der erste überhaupt, der sich mit den kulturellen Kontakten zwischen Israel und Ägypten befasste. Er gab mit seinem Werk “Die Bücher Mose’s und Aegypten” (1841) den Anstoß zu einer Forschungstradition, die über Georg Ebers, W. Max Müller und Albrecht Alt bis zu Wolfgang Helck und zahlreichen jüngeren Arbeiten reicht. Hugo Gressmann (Lehrstuhlinhaber von 1907 bis 1927) veröffentlichte 1924 einen bahnbrechenden Aufsatz, in dem er die kurz zuvor publizierte Lehre des Amenemope mit Prov. 22,14-24,22 verglich und von da aus zu neuen Einsichten für die Weisheit Israels gelangte.

Die aktuellen Forschungsprojekte des Lehrstuhls knüpfen an diese Tradition an. Sie widmen sich den kulturellen Beziehungen zwischen Israel und Ägypten, der altorientalischen Religionsgeschichte, der Analyse der Sprüche Salomos (Proverbien) im Kontext der altorientalischen Literatur sowie rezeptionsgeschichtlichen Fragen. Derzeit werden am Lehrstuhl Forschungsprojekte durchgeführt, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Gerda-Henkel-Stiftung, der Fritz-Thyssen-Stiftung und der Stiftung Humboldt-Universität gefördert werden. Weitere Informationen finden Sie unter Aktuelles.