Humboldt-Universität zu Berlin - Praktische Theologie und Religionspädagogik

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Dissertation "Repräsentationen des Globalen Südens im evangelischen Religionsbuch" erschienen



Das Verlernen stellt Gymnasiallehrerin Julia Henningsen an den Anfang ihrer religionspädagogischen Untersuchung. Denn rückblickendes Reflektieren und Analysieren des Gelernten von einer neuen Perspektive -Verlernen und Neulernen - seien für religiöse Bildung in postkolonialem Kontext unabdingbar.

In ihrer Diskursanalyse, die im Januar 2022 im Brill-Schöningh-Verlag erschienen ist, untersucht sie am Beispiel des Schulbuches "Kursbuch Religion", wie der Globale Süden im Religionsunterricht repräsentiert wird. Postkoloniale Theorien und Aspekte des Repräsentationsbegriffes nutzt sie als Instrumente ihrer interdisziplinären Analyse.

Henningsen stieß in ihrem Englisch-Studium auf postkoloniale Forschungen. Den Impuls, diese auf Religionsbücher anzuwenden, erhielt sie von Prof. Dr. Henrik Simojoki, der ihre Dissertation betreute.

Nicht nur ihr Beitrag zur postkolonialen Aufarbeitung in der Religionspädagogik macht die Untersuchung hochaktuell. Repräsentationen und Weltbilder stehen in einer globalen Krise stärker auf dem Prüfstand. Ihre De- und Rekonstruktion sind in Lernprozessen gefragt. Henningsen erweitert das Repertoire religiöser Bildung um die didaktischen Konsequenzen, die sie für postkoloniale Repräsentationen im Religionsunterricht zieht.

Kostenlos auf der Verlagsseite abrufbar ist die Einführung, die einen Überblick über die interdisziplinär angelegte Untersuchung bietet.