Berliner Arbeitskreis für koptisch-gnostische Schriften
Fragment aus dem Berliner Koptischen Buch (P. Berol. 20915, p. 128; Foto: SMB/Papyrussammlung)
Der Schwerpunkt des Berliner Arbeitskreises liegt auf der Übersetzung und Kommentierung frühchristlicher Texte in koptischer Sprache. Seit 1959 erschienen Übersetzungen diverser Schriften aus Nag Hammadi sukzessive in der Theologischen Literaturzeitung (darunter z.B. eine Übersetzung des Thomasevangliums von Johannes Leipoldt). In den Jahren 2001 und 2003 wurde sodann eine zweibändige Gesamtausgabe der Nag-Hammadi-Schriften in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Nag Hammadi Deutsch“ publiziert. Die Ausgabe bietet eine verlässliche Übersetzung aller Nag-Hammadi-Texte sowie des Papyrus Berolinensis Gnosticus (u.a. mit dem Mariaevangelium) in die deutsche Sprache. Eine einbändige Studienausgabe dieser Texte erschien 2013 bereits in dritter Auflage. Des weiteren wurden kommentierte Textausgaben einzelner Schriften wie etwa des Philippusevangeliums (Hans-Martin Schenke), der Erkenntnis (Uwe-Karsten Plisch), der Erzählung über die Seele (Cornelia Kulawik) oder der Hypostase der Archonten (Ursula Ulrike Kaiser) publiziert. Der Berliner Arbeitskreis befasst sich auch mit koptischen Texten außerhalb von Nag Hammadi, wie etwa dem Judasevanglium, dem sogenannten „Unbekannten Berliner Evangelium“ oder dem „Koptischen Buch“. Mitglieder des Berliner Arbeitskreises sind zudem an der Neubearbeitung der „Antiken christlichen Apokryphen“ beteiligt, die von Christoph Markschies und Jens Schröter herausgegeben wird (der erste Band in zwei Teilbänden unter dem Titel „Evangelien und Verwandtes“ erschien im Jahr 2012). Der Berliner Arbeitskreis trifft sich jährlich, um neuere Vorhaben zu diskutieren und gemeinsam koptische Texte zu lesen und zu besprechen.
Veranstaltungen
Studientag des Berliner Arbeitskreises am Samstag, 29.06.2024.