Humboldt-Universität zu Berlin - Theologische Fakultät

Sexualisierte Diskriminierung-Gewalt-Mobbing

Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt erfolgt in vielfältigen Ausprägungen, bis hin zur Erfüllung eines Straftatbestands (vgl. §§ 177, 184i, 185, 240 StGB). Sie kann sich durch verbale, nonverbale und tätliche Angriffe, aber auch in Form von Würde verletzenden Äußerungen und Handlungen zeigen. Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt „stellt eine Form der Machtausübung dar, die aus den strukturellen Machtverhältnissen der gesellschaftlichen Geschlechterordnung hervorgeht. Richtigerweise wird sie nach neuerem Recht als eine Form der Geschlechterdiskriminierung und als Verstoß gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung eingeordnet“ (Kocher/Porsche 2015, S. 8). Wichtig ist: Sexualisierte Diskriminierung und Gewalt ist kein Einzelschicksal, sondern ein strukturelles Problem unserer Gesellschaft, von dem Frauen überproportional betroffen sind. Die betroffene Person trägt nicht die Schuld an der Tat!

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Die Thematisierung sexueller Übergriffe liegt in der Gesamtverantwortung von Hochschulen, (§ 3 AGG Abs. 2 und 3 Begriffsbestimmung), denn auch hier bestehen Abhängigkeits-verhältnisse und berufliche Hierarchien, die ausgenutzt werden können. Als Verletzung arbeits-, dienst- und hochschulrechtlicher Pflichten sind sie konsequent zu verfolgen (vgl. z. B. § 12 Abs. 3 AGG). Leider befürchten Betroffene oftmals berufliche oder studienbezogene Nachteile, wenn sie sich gegen Belästigende zur Wehr setzen.

Alle Beschäftigten und Studierenden der Theologischen Fakultät sind aufgefordert, bei Vorfällen sexualisierter Diskriminierung und Gewalt nicht wegzuschauen. Zeigen Sie bitte Zivilcourage und solidarische Verantwortung: Bieten Sie den Betroffenen Hilfe und Unterstützung an. Vorgesetzte und Lehrende sind dafür verantwortlich, dass in ihrem Arbeitsbereich die persönliche Würde aller Beschäftigten und Studierenden respektiert wird.

Wenn Sie sexualisierte Diskriminierung, Belästigung oder Gewalt erfahren haben, nehmen alle Vorgesetzten, die Personalvertretung, die Psychologische Beratung und die Frauenbeauftragten gemäß den Verfahrensgrundsätzen Beschwerden entgegen (§12 AGB Maßnahmen und Pflichten des Arbeitgebers).

Die Frauenbeauftragte berät Sie gerne anonym. Sie ist auch für Sie ansprechbar, wenn Sie Rat suchen, weil Sie Zeug*in einer Situation wurden, in der sexualisierte Diskriminierung oder Gewalt stattfand. Alle Frauenbeauftragten agieren bei sexualisierter Diskriminierung und Gewalt parteilich im Sinne der Betroffenen (ausgeschlossen bei Verleumdung).

In akuten Fällen oder außerhalb der Beratungszeiten der dezentralen oder zentralen Frauenbeauftragten wenden Sie sich bitte an die Polizei und/oder an den HU-Wachschutz. Weiterhin haben Sie die Möglichkeit, eine externe Beratungsstelle aufzusuchenTelefon Wachschutz Mitte: 2093-2416

 

GEGEN Sexualisierte Diskriminierung, Belästigung, Gewalt, Mobbing und Stalking:

Obwohl der Gesetzgeber dem Schutz vor Schutz vor sexueller Gewalt, vor Missbrauch, Diskriminierung, Mobbing einen hohen Stellenwert einräumt und viele Institutionen und Verbände es als Aufgabe sehen, nicht nur opferbegleitend, sondern vor allem präventiv tätig zu werden, sind zusätzliche Ressourcen notwendig, damit Schutz und Hilfen überall selbstverständlich werden.

Die Frauenbeauftragte sieht daher besonders an der Theologische Fakultät die Chance, durch Teilnahme an Kampagnen gegen sexualisierte wie häusliche Gewalt und Diskriminierung, durch Aufklärung und Intervention, das Thema mit in der Hochschulausbildung zu verankern. Hierzu zählt auch die Teilnahme am Tag „Gegen häusliche Gewalt“ und an der Aktion „Nein heißt Nein“.

Sie wirbt zudem für die Initiative der EKD „hinschauen – helfen – handeln“ innerhalb derer die Möglichkeit besteht, sich als Multiplikator*innen zum Schutz von Kindern und Jugendliche vor sexu­alisierter Gewalt fortbilden zu lassen.

Zentrale Anlaufstelle . help

 

 

 

 

 

 

Publikationen der zentralen Frauenbeauftragten der HU:

 

 

Publikationen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes:

 

Sonstige Publikationen:

  • Utsch, Michael/Anders, Anne Iris Miriam (2020): Missbrauch in religiösen Gemeinschaften anhand von Fallbeispielen buddhistischer Gruppen, in: Persönlichkeitsstörungen 24 (3), S. 222–238 (hier verfügbar).
  • Kocher, Eva/Porsche, Stefanie (2015): Sexuelle Belästigung im Hochschulkontext – Schutzlücken und Empfehlungen. –Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder).
  • Marta Press Sound und SexismusPress, Marta (2018): Sound und Sexismus – Geschlecht im Klang populärer Musik. Eine feministisch-musiktheoretische Annäherung, ISBN 978-3-944442-55-6. Das Buch erhielt 2019 den Preis der IASPM Bookprize Jury für eine nicht-englische Monographie zu populärer Musik.
  • Was tun bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz? Ein Leitfaden für Beschäftigte, Arbeitgeber und Betriebsräte (2016) Hrsg.: Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
  • Müller-Feldmeth, Daniel et al. 2019. „Processing gender stereotypes in dementia patients and older healthy adults: a self-paced reading study“, in: Linguistics Vanguard 5/s2, 977.
  • Kotthoff, Helga & Nübling, Damaris. 2018. Genderlinguistik. Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Tübingen: Narr\Francke\Attempto.
  • Aikhenvald, Alexandra Y. 2018. How Gender Shapes the World. Oxford et al.: Oxford University Press.
  • Nübling, D. (2018): Und ob das Geschlecht mit dem Sexus. – In: Sprachreport, H.3.
  • Lanser, Susan S.: Erzählen und Gender, in: Martin Huber, Wolf Schmid (Hg.): Grundthemen der Literaturwissenschaft, Berlin: de Gruyter 2018, Bd. IV, 2 aumann, A. /A. Meinunger (Hrg., 2017): Die Teufelin steckt im Detail. – Berlin
  • * Vera Nünning und Ansgar Nünning: Erzähltextanalyse und Gender Studies, Stuttgart: Metzler 2004

 

Wichtige Links:

Kampagne "Nein heißt Nein" (hier)

Nein heißt nein!

 

Hilfetelefon Gegen GEWALT gegen FRAUEN – ein bundesweites, kostenloses Beratungsangebot unter 08000 116 016 (hier)

BIG e.V. - Berliner Initiative gegen häusliche Gewalt gegen Frauen - Hotline für Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind: 030-611 03 00 (hier)

LARA Krisen- und Beratungszentrum für vergewaltigte Frauen. Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt an Frauen (hier)

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (hier)

berta Beratungsangebot für Betroffene organisierter sexualisierter und ritueller Gewalt (hier)

Zentrale Anlaufstelle „help“ der EKD (hier)

Ansprechpersonen für Mißbrauchsopfer in den Landeskirchen der EKD (hier)

Büro der zentralen Frauenbeauftragten der Humboldt-Universität (hier)