Humboldt-Universität zu Berlin - Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik und Hermeneutik

Forschungsschwerpunkte und Projekte

 

I. Grundfragen der Sozialphilosophie und Ethik im Kontext öffentlicher Theologie

Ethik als eigenständige theologische Disziplin sowie insbesondere die Sozialethik sind relativ junge Disziplinen der Systematischen Theologie, nicht zuletzt, da sie den Umgang mit moralischer und religiöser Vielfalt als Herausforderungen zu reflektieren haben. Erst seitdem die Muster der Lebensführung im privaten wie im öffentlichen Bereich sich nicht mehr als selbstverständlich (als „naturgegeben“ oder unmittelbar „gottgewollt“) vermitteln lassen, wird die ethische Reflektion zur Aufgabe. ►►►

 


II. Ethik des Sozialen

Von der klassischen Sozialethik zu unterscheiden ist die Ethik des Sozialen, die in den Zusammenhang der Bereichsethiken einzuordnen ist. Normative Ansätze, ausgehend von Grundbegriffen wie Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Teilhabe oder sozialer Gerechtigkeit verweisen auf die Verortung des Forschungsschwerpunkts an der Schnittstelle von politischer Gestaltung, ökonomischen Prozessen und rechtlichen Verfahrensweisen im staatlichen und überstaatlichen Rahmen. ►►►

 


II. a) "Gibt es ein Recht auf urbanen Wohnraum? Sozialethische Analysen"

Das von 2019 bis 2022 durch die DFG finanzierte Forschungsprojekt in Kooperation mit katholischen Sozialethikern der Philosophisch-theologischen Hochschule St. Georgen beschäftigt sich mit der dreiteiligen Frage, ob ein moralisches Recht auf urbanen Wohnraum begründbar ist, was ein solches Recht implizierte und wie es gegebenenfalls zu implementieren wäre.  ►►►

 


III. Nachhaltigkeit

In den vergangenen Jahren hat sich das Thema der Nachhaltigkeit, das im protestantischen Bereich noch wenig bearbeitet ist, zunehmend zu einem profilbildenden Forschungsschwerpunkt verdichtet. Dabei lassen sich zwei Aspekte unterscheiden. Eine erste Forschungslinie zielt auf das Thema der Kultur als vernachlässigter 'vierter Säule' der Nachhaltigkeit, die erst sehr langsam in den Fokus internationaler politischer und forschungsbezogener Aufmerksamkeit rückt.  ►►►

 


IV. Digitalisierung

Im Zuge des digitalen Wandels verändert sich nicht nur, wie Menschen arbeiten, Kontakt halten, verwalten oder etwa navigieren, sondern auch wie sie kommunizieren, sich eine Meinung bilden und an politischen Prozessen teilnehmen. Im Diskurs Öffentlicher Theologie ist die Frage nach der digitalen Transformation von politischen Kommunikation und Partizipation eine wichtige Forschungsfrage. ►►►

 


V. Politische Ethik

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VI. Friedensethik

Internationaler Terrorismus, 'failed states' und Herausforderungen durch private Konkurrenz kennzeichnen gegenwärtig die Entwicklung von Polizei und Militär: Der klassische Verteidigungsfall gegen einen militärisch organisierten äußeren Feind wird seltener, Militärs werden in 'failed states' und anderswo für polizeiliche Aufgaben eingesetzt, Polizei wird für quasi-militärische Aufgaben der Terrorabwehr vorgesehen. ►►►

 


VII. Bild- und Medienethik

Medienethische Fragen sind von grundlegender Bedeutung für eine Öffentliche Theologie, die sich als theologisch-interdisziplinäre Reflexion gesellschaftlicher wie kirchlicher Diskurse zu Gegenwartsfragen und der Rolle christlicher Orientierungen in diesen Diskursen versteht. ►►►

 


VIII. Tierethik und Ethik der Biodiversität

Die Tierethik bemüht sich um die Entwicklung und Vertiefung der die Mensch-Tier-Beziehung betreffenden ethischen Paradigmen und daraus resultierende Normen. Vor allem in der philosophischen Ethik seit den 1970er Jahren ein Thema, nehmen Human-Animal-Studies bzw. Animal Studies seit Beginn der 2000er Jahre inter- und transdisziplinär einen breiten Raum ein, so dass mancherorts von einem animal turn die Rede ist. Seit Beginn des neuen Jahrtausends liegen auch eigenständige theologische Entwürfe zur Tierethik vor. ►►►

 


IX. Ethics and Care - Ethik des Gesundheitswesens

Während Medizin- und Pflegeethik in ihren jeweiligen Bereichen immer stärkere Aufmerksamkeit erfahren, ist die Integration der unterschiedlichen Akteursperspektiven im Gesundheitswesen, zu denen neben dem medizinischen und pflegerischen Fachpersonal Patienten und Patientinnen, Angehörige sowie Verantwortliche aus Gesundheitsmanagement und -politik gehören, noch wenig entwickelt. ►►►